Amazon bietet Support-Option Mayday nun auch in Deutschland an


Wer einen Kindle Fire HDX besitzt, hat seit heute auch in Deutschland die Möglichkeit, falls es Probleme mit dem Gerät gibt oder Fragen zur Bedienung auftauchen, online mit dem technischen Support zu kommunizieren. Laut Amazon innerhalb von 15 Sekunden ein Mitarbeiter für den Live-Support zur Verfügung stehen. Dieser kann auf Wunsch auch Remote-Zugriff auf das Tablet erhalten. Bislang konnten nur Amazon-Kunden in den USA und Großbritannien diesen Service nutzen.
Kindle-Tablets sind nicht nur E-Book-Reader, sondern eignen sich als Entertainment-Tablets mit modifiziertem Android auch zum Surfen, Spielen und Anschauen von Videos. Sie verbinden sich inzwischen auch mit Smart TVs, Spielkonsolen und anderen Settop-Boxen und sind auch Miracast-fähig. All das ist mit ein Grund für das erweiterte Service-Angebot des Online-Händlers. Amazon ermöglicht jedoch zum Beispiel auch Unternehmen, den HDX in ihr Netzwerk einzubinden. Mehr Funktionen bedeuten hier aber auch eine komplexere Benutzerführung.

Zwar steht auf dem Kindle ein Benutzerhandbuch zur Verfügung, der Mayday-Button soll die erhofften Antworten jedoch schneller und bequemer liefern. Damit komme man gerade den Nutzern entgegen, die im Umgang mit Android-Tablets wenig erfahren seien und eher aus der E-Book-Reader-Sparte kommen, heißt es aus Amazon-Kreisen.
Mayday funktioniert allerdings nicht auf allen Amazon-Tablets, sondern lediglich auf den Fire-HDX-Modellen. Der Grund dafür ist, dass die anderen Geräte nicht über ein Mikrofon oder die erforderliche Hardware verfügen. Zudem muss der Kindle Fire für den Einsatz von Mayday mit einem Amazon-Konto verknüpft sein: Mayday kann daher nicht schon vor der Registrierung des Gerätes genutzt werden.
Die wichtigste Voraussetzung für den Einsatz der Funktion ist eine stabile WLAN-Verbindung. Mayday wird aus den Schnelleinstellungen respektive dem Startbildschirm mit einem Wisch nach unten aufgerufen. Klickt man aufs Mayday-Logo, sollte innerhalb von Sekunden eine Verbindung zu einem Mitarbeiter des technischen Supports erfolgt sein. Der Amazon-Mitarbeiter führt dann auf Wunsch Schritt für Schritt durch die Features oder erklärt die jeweilige Funktionsweise.
Der Nutzer kann die Instruktionen, die er vom Support-Mitarbeiter erhält, selbst umsetzen, diesem aber auch den Remote-Zugriff auf den Kindle erlauben. Während der Support-Sitzung kann der Anwender zwar den Mitarbeiter von Amazon sehen, der Mitarbeiter den Amazon-Kunden umgekehrt aber nicht. Er sieht Amazon zufolge immer nur die Inhalte auf dem Tablet, die auch der Nutzer gerade vor sich hat.
Auf Nachfrage zum Datenschutz erhielt die ITespresso-Schwestersite CNET.de folgende Stellungnahme: “Amazon nimmt das Thema Datenschutz sehr ernst. Bevor die Mayday-Spezialisten Bereiche des Gerätes aufrufen, die persönliche Informationen, wie E-Mail, Fotos oder Videos enthalten können, erfragen sie immer die Erlaubnis des Nutzers.” Was die Sicherheit bei der Kommunikation und beim Datenaustausch anbelangt, so hält sich Amazon nach eigenen Angaben an die gängigen Standards zur Verschlüsselung sowie an bestimmte Authentifizierungsmethoden.

Während Mayday in den USA und Großbritannien 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr kostenlos parat steht, sind die Kontaktmöglichkeiten in Deutschland auf die Zeit zwischen 6 Uhr morgens und Mitternacht beschränkt.
Erste CNET-Praxistests münden in ein positives Fazit: Mit Mayday demonstriere Amazon recht beeindruckend, wie perfekter Kundenservice aussehe, heißt es dort. Die Funktion erspare das Suchen und damit Zeit und Nerven – vorausgesetzt, die Internetverbindung sei stabil. Nun bleibe abzuwarten, ob Amazon das Serviceangebot auch langfristig auf diesem hohen Level kostenlos aufrecht erhalten wird. Für Nutzer des Kindle Fire HDX bietet der Mayday-Button jedenfalls einen echten Mehrwert.
[Mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, ZDNet.de]
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